Brot für alle

Die 1971 gegründete Stiftung Brot für alle unterstützt nicht nur fleißig Hilfsorganisationen wie beispielsweise die Alianza Biodiversidad, die ins Leben gerufen wurde, damit von Großindustrien bedrohte Kleinbauern sich austauschen und zusammenschließen können, sondern informiert auch die Schweizer Bevölkerung über die Not im Süden.

In erster Linie macht Brot für alle auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam, die in vielerlei Bereichen auftreten können. Dabei werden überwiegend Schweizer Großkonzerne ins Auge genommen, über deren Machenschaften die Stiftung dann berichtet. Bei solchen Fällen kann es sich um Unternehmen handeln, die Kinderarbeit fördern oder auch mit ihren Chemikalien die Flüsse verseuchen, was die dort ansässigen Völker gefährdet.

Land Grabbing bedroht Existenz der Bauern

Paradoxerweise haben viele Bauern und Bäuerinnen in Drittweltländern nicht genügend Lebensmittel zur Verfügung, um sich und ihre Familien zu ernähren. und das, obwohl sie oftmals tagelang auf dem Feld arbeiten. Brot für alle macht an dieser Stelle darauf aufmerksam, dass der gravierendste Faktor dafür sogenanntes „Land Grabbing“ ist oder auch der Anbau von Agrotreibstoffen durch finanziell privilegiertere Länder. Anstelle von Nahrungsmitteln für die Menschen vor Ort werden auf den ohnehin schon begrenzten Anbauflächen Agrotreibstoffe wie Palmöl, Zuckerrohr und Soja angebaut. Damit wirft die Wohltätigkeitsorganisation zugleich die Frage auf, ob der aus den Agrotreibstoffen gewonnene „Biotreibstoff E10“ als Problemlösung für die limitiert verfügbaren fossilen Energien ethisch gesehen überhaupt vertretbar ist, wenn er den Hunger, wenn nicht sogar den für Tod andere Menschen bedeutet.

Nachdem 122 UNO-Staaten im Jahr 2018 eine Deklaration unterzeichnet haben, die den Bauern und Bäuerinnen Zugang zu Anbauflächen für den Eigenbedarf, Saatgut und Wasser garantieren soll, kontrolliert Brot für alle nun, dass die Schweiz sich auch an diese Richtlinien hält.

Einsatz für faire Arbeitsbedingungen in der Textilbranche

Eine weitere von Brot für alle unterstützte Hilfsorganisation ist die Fair Wear Foundation (FWF). Diese führt wiederum Schulungen durch, sowohl für Arbeitnehmer, als auch für Arbeitgeber, um Kinderarbeit zu verhindern, sowie eine Verkürzung der Arbeitszeiten und verbesserte Arbeitsschutzmaßnahmen zu erwirken.

In der Schweiz versucht Brot für alle die Schweizer auf die Missstände in der Kleidungsproduktion aufmerksam zu machen und hält auch Markenfirmen dazu an, der Fair Wear Foundation beizutreten.

Fairer Konsum

Auch vor dem Konsumenten macht Brot für alle nicht halt, im Gegenteil: Die Organisation macht darauf aufmerksam, wie schnell das Konsumieren auf Kosten von Menschenrechten anderer geschehen kann. Zur Herstellung von Smartphones müssen beispielsweise Kinder und Jugendliche in enge Schächte klettern, ohne eine Spur von Tageslicht. Andere sind gezwungen, in Schrotthaufen nach Kleinteilen zum Smartphonebau zu suchen. Um Sensibilität innerhalb der Schweizer Bevölkerung zu erzielen sucht Brot für alle darüber hinaus auch den direkten Kontakt mit den Konsumenten.

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